THW-Jugend Ludwigsburg
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Jugendgruppe besucht das Kraftwerk Marbach

Blaue Uniformen, auf Hochglanz polierte Stiefel, strahlende Gesichter – das alles deutete darauf hin, dass an diesem Dienstag etwas Besonderes anstand. Und so war es dann auch: Nur sieben Minuten nach Dienstbeginn saßen alle 15 Junghelfer in den Fahrzeugen und konnten in Richtung Neckar aufbrechen, denn auf dem Plan stand, das Kraftwerk Marbach zu besichtigen.



Nach einer beschwerlichen Fahrt durch den allabendlichen Berufsverkehr kamen die beiden Fahrzeuge mit der Jugendgruppe an, um vor Ort von Herrn Groß, einem Mitarbeiter des Kraftwerkes, begrüßt zu werden. Nach einem kurzen Empfang wurden den Jugendlichen und ihren Betreuern im Konferenzraum die Strukturen des Kraftwerkes erläutert.



Das Kraftwerk Marbach ist Spitzenleistungskraftwerk, d. h. es wird nur bei Bedarf in Betrieb genommen, wenn die Energiekapazität des Netzes ausgelastet ist. Mit seinen zwei Gas- und einer Dampfturbine kann es innerhalb kürzester Zeit bis zu 300 Megawatt Leistung erbringen, was für etwa 300.000 Haushalte reicht. Bis zu 52 Tonnen Heizöl werden stündlich in den Turbinen und dem Dampfgenerator verfeuert – bei einer vorgesehenen Nutzungsdauer von ca. 200 Betriebstunden jährlich. Insgesamt können im Energiepark Marbach bis zu 70.000 Tonnen Leichtöl in den Großtanks auf dem Gelände bevorratet werden.



Die Führung selbst begann dann mit einer rasanten Aufzugfahrt gen Himmel – endete dann aber doch bei 80 Meter über dem Boden. Dort besteht die Möglichkeit von der Aussichtsplattform des markanten Turms aus einen weitreichenden Ausblick auf das Neckartal zu genießen. Wie auf Bestellung kam dann auch die Sonne hervor, was einen seltenschönen Blick über die düsterbewölkte Region bis hin nach Ludwigsburg ermöglichte.



Danach arbeitete sich die Gruppe den Turm abwärts, vorbei an den noch warmen Heizspiralen, bis hin zu der im Turm befindlichen Gasturbine. Von dort aus ging die Tour Richtung Kühltechnik, man durfte neben den Pumpen und der 2,5 Meter hohen Kühlwasserleitung, auch den mit riesigen Ventilatoren ausgestatten Kühlturm begutachten. Nach dieser, für viele wirklich beeindruckende Erfahrung, lief man wieder zurück ins Kraftwerk, unter den enormen Gasleitungen für den Dampfgenerator hindurch, zum eigentlichen Stromgenerator. Dort bot sich den Junghelfern die Möglichkeit, diese Maschine zu betreten und einen wahren Einblick zu erlangen. In der Kommandozentrale des Kraftwerks erfuhr man dann wo, wie und von wem das Kraftwerk gesteuert wird – was einigen Helfern nahezu unmöglich erschien, beim Anblick der unzähligen Bildschirme.



Zum Abschluss setzte sich die Jugendgruppe dann wieder in die Fahrzeuge, um auch noch die letzte der drei Turbinen zu betrachten. Diese findet sich gut 500 Meter vom eigentlichen, ursprünglichen Kraftwerksgebäude in einer Halle untergebracht, wodurch ihre enorme Dimension fassbar wurde. Begeisterung lösten vor allem die zwei Rolls-Royce-Turbinen aus, die dem Kraftwerk die Möglichkeit geben, bereits innerhalb von vier Minuten Strom ans Netz zu liefern. Nach einem letzten Einblick in die separate Steuerungsanlage, die aufgrund ihres Baujahrs (1972) ein ganz besonderes Flair ausströmte, brach man zur Rückfahrt auf.



Alles in allem kann die ganze Führung nur sehr positiv bewertet werden, denn unter anderem hat sie einem einen Einblick in den großen Komplex am Neckar gegeben und vielen der Junghelfer auch das "System Kraftwerk" näher gebracht.



Hier auch noch einen Dank an die ENBW, die uns diese Führung ermöglichte.





Fotos: Lukas Richter und Jan Tschorsnig

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